Selbst beim Klima führt uns der Kapitalismus in die Katastrophe! (aus Lutte Ouvrière - Arbeiterkampf - vom 15. Oktober 2018)

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Selbst beim Klima führt uns der Kapitalismus in die Katastrophe!
Oktober 2018

Leitartikel der Betriebszeitungen von Lutte Ouvrière vom 15. Oktober 2018

 

Selbst beim Klima führt uns der Kapitalismus in die Katastrophe!

An diesem Wochenende nahmen in Frankreich Zehntausende an "Märschen für das Klima" teil. Diese Demonstrationen sind die Folge der Veröffentlichung eines alarmierenden Berichts von UN-Klimaexperten. Wenn die globale Erderwärmung mit dem derzeitigen Tempo fortschreitet, können die Folgen innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte unumkehrbar werden: viel schlimmere Wirbelstürme und extreme Regenfälle in einigen Teilen der Welt, Hitzewellen und Brände in anderen, das Aussterben vieler Tierarten bedrohen die Ernährungssicherheit und die Gesundheit der menschliche Bevölkerung.

Einer der Autoren dieses Berichtes sagte kürzlich, die Begrenzung der globalen Erwärmung wäre möglich: "Die Gesetze der Physik und Chemie erlauben es". Aber die Gesetze, die die Organisation der Gesellschaft regeln, sind die des Kapitalismus, die auf der Jagd um die höchsten Profite zwischen Unternehmern, und Interessenkonflikten zwischen den Staaten in ihrem Dienst basieren. Und solange dies der Fall ist, werden keine Maßnahmen möglich sein, um die vorhergesagte Klimakatastrophe zu verhindern.

Regelmäßig werden Konferenzen führender Politiker der Welt abgehalten. Aber keine dieser großen Medien-Veranstaltungen hat je zu irgendeiner Art von zwingenden Maßnahmen geführt. Mit der Vorherrschaft der Vereinigten Staaten behauptet Trump zynisch das Recht, für die amerikanische Industrie die Umwelt verschmutzen zu können. Dies unterstreicht nur brutal die Beziehungen in der kapitalistischen Welt, die ausschließlich auf Machtverhältnissen basieren, in denen es jedem Staat vor allem darum geht, die Interessen seiner multinationalen Konzerne zu verteidigen.

Staatschefs sind - unabhängig von ihrem vermeintlich guten oder bösen Willen - ebenso machtlos bei der Lösung von Klimaproblemen wie bei der Bewältigung der Krise ihrer Wirtschaft. Auch wenn sie unter öffentlichem Druck Worte wie Ökologie oder Umweltschutz im Munde führen, beschränkt sich ihre Tätigkeit auf die Organisation von Kampagnen gegen Ressourcenverschwendung, Abfallvermeidung, Reduzierung des Kunststoffverbrauchs und des PKW-Gebrauchs ...

Meistens bestehen die Maßnahmen, falls solche ergriffen werden, darin, die Verbraucher im Namen des Umweltschutzes zu belasten. So beschlossen Macron und seine Regierung im Namen des "Kampfes gegen Diesel", die Mineralölsteuer zu erhöhen. Autofahrer, insbesondere die Millionen von Arbeitern, die keine andere Wahl haben, als ihre Autos zu benutzen um sich fortzubewegen und zur Arbeit zu gelangen, müssen zahlen, obwohl die Autokonzerne Diesel-Autos entwickelt haben, ohne Rücksicht auf die Folgen für Umwelt und Gesundheit.

Sofern ökologische Belange der Verbraucher zu neuen Märkten führen, sind die Kapitalisten bereit, sich umweltfreundlich präsentierende Technologien zu entwickeln, grüne Labels zu vermehren und vermeintliche Bioprodukte zu verkaufen.... Aber das Streben nach Gewinn und Bereicherung ist das einzige Kriterium, das ihre Wahl bestimmt. Wir haben es mit dem Asbestskandal gesehen, das in großem Stil eingesetzt wurde, als man schon wusste, dass es sich um ein tödliches Gift handelt, das immer noch jedes Jahr weltweit 100.000 Todesopfer fordert. In ihrem Wettlauf um Profite zögern die Kapitalisten nicht, die Natur zu zerstören und ihnen sind sowohl die von ihnen verursachte Verschmutzung als auch die Arbeitsbedingungen der von ihnen ausgebeuteten Arbeiter egal.

Um effektiv auf die Klimaprobleme zu reagieren, die keine nationalen Grenzen kennen, müssen wir die Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Abfallwirtschaft auf globaler Ebene planen, und zwar auf der Grundlage gemeinsamer Entscheidungen zur Verteidigung des Schicksals des Planeten und der Menschheit als Ganzes. Eine solche Organisation ist im Kapitalismus, der auf dem Privateigentum an den wichtigsten Produktionsmitteln, dem Streben nach individuellem Profit und den Gesetzen des Marktes basiert, völlig unmöglich. Der Sturz dieses anarchischen und unkontrollierbaren Systems ist eine Notwendigkeit, damit die Menschheit ihr eigenes Schicksal und das des Planeten kontrollieren kann.

Die Arbeiter haben kein Interesse daran, dieses ausbeuterische System aufrechtzuerhalten. Sie sind die einzigen, die der Herrschaft der Bourgeoisie ein Ende setzen und die Wirtschaft kollektiv neu organisieren können, um die Bedürfnisse der Mehrheit zu befriedigen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Mehr denn je hängt davon die Zukunft der Menschheit ab.